40 Jahre war ich "knackiger" Yachtie auf Klein- und Trainee auf Großseglern. Heute muss ich mir nichts mehr beweisen, alles geht ne Spur gemütlicher zu und, wegen der geforderten Hüft- und Kniegelenke, auch weniger spektakulär.
So führten neun Hausboot- und Motoryacht-Törns unsere wasseraffine Bootscrew die letzten Jahre rund Müritz und über die Seen Mecklenburgs - rund Berlin & Potsdam - rund Rügen - auf Saar, Rhein-Marne-Kanal, Mosel durch D.-F.-Lux und D. - über Berlin-Brandenburger Gewässer nach Bad Saarow - zur Tulpenblüte von Nordholland via Amsterdam zum Keukenhof - mit dem Narrowboat durch Mittelengland - durch Belgien und Nord-Frankreich, entlang der Kanalküste. Und
So führten neun Hausboot- und Motoryacht-Törns unsere wasseraffine Bootscrew die letzten Jahre rund Müritz und über die Seen Mecklenburgs - rund Berlin & Potsdam - rund Rügen - auf Saar, Rhein-Marne-Kanal, Mosel durch D.-F.-Lux und D. - über Berlin-Brandenburger Gewässer nach Bad Saarow - zur Tulpenblüte von Nordholland via Amsterdam zum Keukenhof - mit dem Narrowboat durch Mittelengland - durch Belgien und Nord-Frankreich, entlang der Kanalküste. Und
2014 tuckerten wir, eine eingespielte Bootsmannschaft aus Bayreuth, München und Wittstock, nach knapp 1.700 Kilometern Anreise, gemächlich die erste Etappe, ca. 160 Kilometer, auf gemütlichem Hausboot durch den Süden Frankreichs. Hierzulande war es noch kalt und grau, während uns echter Frühling mit zaghaften Temperaturen um 15, später 20 °C. empfing und die Natur längst aus dem Winterschlaf erwacht war.
Wir sechs Hausbootfans trafen uns Donnerstag auf dem alt-neuen Airport SFX, der irgendwann mal in BER umgewidmet wird, und düsten mit der orangenen Airline nach Paris-Orly. Im Anflug grüßte uns der Eifelturm und weiter ging´s im Taxi zum Gare d´Austerlitz. Hier vertrieben wir uns die Zeit in einem chinesischen Restaurant mit kleinen asiatischen Köstlichkeiten. Von dort mit sehr langem Nachtzug nach Toulouse und am nächsten Morgen, nach den typischen Croissants mit Kaffee, per Bummelzug nach Castelnaudary. Vom Gare der SNCF zum Port de Plaisance, der Übernahmestation unserer Calypso, waren es nur 650 m. Wir richteten uns Freitagmittag an Bord ein und erledigten gleich den Einkauf der Erst- und Grundbevorratung. Die Stadt mit über 11.000 Einwohnern liegt auf einer mittleren Höhe von 165 Metern über dem Mittelmeer. Früher befand sich hier am Kanal eine große Schiffswerft und heute noch ein Trockendock. Noch am Freitagnachmittag erfolgte die Checkfahrt, Einweisung sowie offizielle Schiffsübernahme und wir passierten sofort einige Schleusen. Unsere erste Nacht verbrachten wir vor einer Schleuse liegend und inmitten Natur pur. |
Der Canal du Midi, Europas ältester und schönste Wasserstraße, ist ein Meisterwerk der Baukunst von 1666. Der Kanal wurde von über 12.000 Menschen als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme in vierzehn Jahren fertiggestellt und ist UNESCO-Weltkulturerbe.
Er war im 17. Jhdt., bei bis zu 16 m Breite und 2 m Tiefe, die größte Baustelle Europas.
Der Wasserweg wurde unter dem Sonnenkönig Ludwig XIV. geplant, um den Atlantik und das Mittelmeer zu verbinden, ohne sich den damaligen Feinden Spanien und Portugal und deren Kaperungen auszusetzen sowie Frankreich besser zu erschließen. Immer mehr Franzosen wollten sich damals die lange, teure und gefährliche Reise um Spanien herum sparen. Das gilt insbesondere für die von England gegen Frankreich zur Zeit von Napoléon verhängte Seeblockade. Es gab eine Postkutsche, jedoch wurde die viertägige und bequemere Treidelfahrt mit laufenden Bootswechseln von Reisenden bevorzugt.
Er war im 17. Jhdt., bei bis zu 16 m Breite und 2 m Tiefe, die größte Baustelle Europas.
Der Wasserweg wurde unter dem Sonnenkönig Ludwig XIV. geplant, um den Atlantik und das Mittelmeer zu verbinden, ohne sich den damaligen Feinden Spanien und Portugal und deren Kaperungen auszusetzen sowie Frankreich besser zu erschließen. Immer mehr Franzosen wollten sich damals die lange, teure und gefährliche Reise um Spanien herum sparen. Das gilt insbesondere für die von England gegen Frankreich zur Zeit von Napoléon verhängte Seeblockade. Es gab eine Postkutsche, jedoch wurde die viertägige und bequemere Treidelfahrt mit laufenden Bootswechseln von Reisenden bevorzugt.
Der Canal du Midi
(„Kanal des Südens“) verbindet Toulouse mit dem Mittelmeer bei Sète.
Seine ursprüngliche Bezeichnung lautete Canal royal en Languedoc
(„Königlicher Kanal im Languedoc“). Er zieht sich auf einer Gesamtlänge von 240 km und einem dunkelgrünen Band gleich, da ihn 42.000 Platanen abschirmen, über den Bergsattel zwischen den Pyrenäen und dem französischen Zentralmassiv. Dabei geht es 190 Meter bergab. Es wurde höchste Zeit, dass wir diesen Traumtörn fuhren, denn eine tödliche Pilzkrankheit, der Platanenkrebs, befiel die Baumwurzeln, so dass in 20 Jahre alle alten Platanen durch resistente Neuanpflanzungen ersetzt wurden. Die benötigen jedoch selber mindestens 20 bis 30 Jahre, um ein grünes Dach zu bilden. Immer wieder fuhren wir Hunderte Meter an gefällten Bäumen vorbei, oft konnten wir beim Baumfällen zusehen, traurig und aufwändig alles wieder herzurichten und zu erhalten!
Wer clever ist, fährt von Toulouse hin zum Mittelmeer, weil einem dann, der als unangenehm empfundene Mistral, von hinten schiebt, statt von vorne anzuwehen. Er kann tagelang wehen und tritt so häufig auf, dass die Bäume in Südfrankreich oft in Windrichtung nach Süden hin gebogen sind. Wir hatten immer mit teilweise böigem Starkwind zu kämpfen, der in den vielen Rundschleusen das Manöverieren sehr erschwerte.
Wir unterfuhren ca. 130 Brücken, durchfuhren 63 Schleusen, sahen 50 Aquädukte aus der Römerzeit und passierten einen Tunnel!
Alle Sehenswürdigkeiten liessen sich in der Vorsaison ganz entspannt erkunden, wie auch Wartezeiten an Schleusen entfielen.
Von Toulouse aus führt der Pferde-Treidelkanal in südöstlicher Richtung zunächst aufwärts bis zum Scheitel am Pass von Naurouze, dann abwärts in Richtung Mittelmeer nach Carcassonne. Hier ändert er seinen Verlauf auf Nordost bis Ost, erreicht Béziers, den Heimatort seines Erbauers Pierre-Paul Riquet, danach die alte Festungsstadt Agde und mündet schließlich in den Etang de Thau. Nach Überquerung der riesigen Lagune erreichen die Schiffe, die den Kanal benutzen, die Stadt Sète und das Mittelmeer. Mit Ausbau des Eisenbahnnetzes und folgend der Autobahnen verlor der Kanal endgültig an Bedeutung und wurde in den 70er Jahren aus seinem Dornröschenschlaf für touristische Nutzung geweckt.
Wer clever ist, fährt von Toulouse hin zum Mittelmeer, weil einem dann, der als unangenehm empfundene Mistral, von hinten schiebt, statt von vorne anzuwehen. Er kann tagelang wehen und tritt so häufig auf, dass die Bäume in Südfrankreich oft in Windrichtung nach Süden hin gebogen sind. Wir hatten immer mit teilweise böigem Starkwind zu kämpfen, der in den vielen Rundschleusen das Manöverieren sehr erschwerte.
Wir unterfuhren ca. 130 Brücken, durchfuhren 63 Schleusen, sahen 50 Aquädukte aus der Römerzeit und passierten einen Tunnel!
Alle Sehenswürdigkeiten liessen sich in der Vorsaison ganz entspannt erkunden, wie auch Wartezeiten an Schleusen entfielen.
Von Toulouse aus führt der Pferde-Treidelkanal in südöstlicher Richtung zunächst aufwärts bis zum Scheitel am Pass von Naurouze, dann abwärts in Richtung Mittelmeer nach Carcassonne. Hier ändert er seinen Verlauf auf Nordost bis Ost, erreicht Béziers, den Heimatort seines Erbauers Pierre-Paul Riquet, danach die alte Festungsstadt Agde und mündet schließlich in den Etang de Thau. Nach Überquerung der riesigen Lagune erreichen die Schiffe, die den Kanal benutzen, die Stadt Sète und das Mittelmeer. Mit Ausbau des Eisenbahnnetzes und folgend der Autobahnen verlor der Kanal endgültig an Bedeutung und wurde in den 70er Jahren aus seinem Dornröschenschlaf für touristische Nutzung geweckt.
In Schleichfahrt ging´s am Sonnabend unter hundertjährigen Schirmplatanen, einem Tunnel gleich, zum ersten Höhepunkt der Reise, nach Carcassonne durchs Rotweinland mit seinen Weinreben, Zypressen, Kiefern und bunten Blumen, dem berühmten Languedoc-Roussillion mit dem Minervois und Hérault. Vorher jedoch war die gigantische Vierfachschleuse von Saint-Roche zu durchfahren. Die wunderschöne Landschaft des Languedoc ist Frankreichs produktivste Weinregion, hicks. Um 30 Liter Wein flossen unsere Kehlen auf dem Törn herunter, den wir uns landestypisch im 3 bis 5 L-Gebinden kauften. Hier wird das beste und ursprüngliche Cassoulet, ein leckerer Bohneneintopf mit Schweineschwarten, Lamm oder Enten-Confit zubereitet, auf das wir, von unserer Bordköchin Barbara köstlich versorgt, jedoch nicht angewiesen waren, hmn!
Schon bald waren 52 Türme auszumachen, die das 2500 Jahre alte UNESCO-Tagesziel ankündigen, das Walt Disney bei seinem Besuch zum Film "Schneewittchen" inspirierte. Carcassonne, hier zeigt sich der Canal du Midi von seiner schönsten Seite, gehört seit 1997 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Stadt und Festung sind mit 4 Millionen Besuchern pro Jahr die touristische Hauptattraktion und, neben dem Mont St. Michel, als Touristenmagnet eines der am häufigst besuchten Reiseziele Frankreichs. Am 14. Juli, dem Nationalfeiertag, drängen sich mehr als 700.000 Besucher am Ufer des uns parallel begleitenden Flusses Aude und des Canal du Midi, um das große Feuerwerk mitzuerleben!
Am Samstagmorgen funktionierte eine Schleuse nicht, die Regler der Schieber waren stromlos. Als Erste und Saisoneröffner ärgerten uns die drei verlorenen Stunden, was aber leider nicht zu ändern war. Vier Mitarbeiter der Kanalbehörde, die nach und nach eintrafen, waren erforderlich, um mit Hilfe eines Notstromgenerators den Fehler zu beheben. So erreichten wir Carcassonne erst an späten Nachmittag, kauften ein und erwanderten die Stadt. Die Festung lud zum Sightseeing ein und, die Touristen waren längst mit ihren Bussen weg, die Dämmerung und frühe Nacht zeigte das illuminierte Caracassonne, wie es der normale Tagesbesucher nur von Kalendern und Ansichtskarten her kennt. Der Fußweg dorthin, es ging bergauf, dauerte 40 Minuten vom Canal aus.
Die mittelalterliche Festungsanlage ist von ihrer Größe und ihrem Erhaltungszustand her einzigartig in Europa. Sie war seinerzeit umkämpft, wurde jedoch schnell sinnlos, da die Grenze nach Spanien, die sie schützte, bald weiter südlich, über die Pyrenäen verlief. So präsentiert sie sich gut erhalten mit einer noch bewohnten Cité wird von einem doppelten Mauerring von 3 Kilometer Länge umschlossen. Hauptgebäude im Innern sind eine Burg mit Jugendherberge, eine Schule und eine Kirche.
Schon bald waren 52 Türme auszumachen, die das 2500 Jahre alte UNESCO-Tagesziel ankündigen, das Walt Disney bei seinem Besuch zum Film "Schneewittchen" inspirierte. Carcassonne, hier zeigt sich der Canal du Midi von seiner schönsten Seite, gehört seit 1997 zum Weltkulturerbe der UNESCO. Stadt und Festung sind mit 4 Millionen Besuchern pro Jahr die touristische Hauptattraktion und, neben dem Mont St. Michel, als Touristenmagnet eines der am häufigst besuchten Reiseziele Frankreichs. Am 14. Juli, dem Nationalfeiertag, drängen sich mehr als 700.000 Besucher am Ufer des uns parallel begleitenden Flusses Aude und des Canal du Midi, um das große Feuerwerk mitzuerleben!
Am Samstagmorgen funktionierte eine Schleuse nicht, die Regler der Schieber waren stromlos. Als Erste und Saisoneröffner ärgerten uns die drei verlorenen Stunden, was aber leider nicht zu ändern war. Vier Mitarbeiter der Kanalbehörde, die nach und nach eintrafen, waren erforderlich, um mit Hilfe eines Notstromgenerators den Fehler zu beheben. So erreichten wir Carcassonne erst an späten Nachmittag, kauften ein und erwanderten die Stadt. Die Festung lud zum Sightseeing ein und, die Touristen waren längst mit ihren Bussen weg, die Dämmerung und frühe Nacht zeigte das illuminierte Caracassonne, wie es der normale Tagesbesucher nur von Kalendern und Ansichtskarten her kennt. Der Fußweg dorthin, es ging bergauf, dauerte 40 Minuten vom Canal aus.
Die mittelalterliche Festungsanlage ist von ihrer Größe und ihrem Erhaltungszustand her einzigartig in Europa. Sie war seinerzeit umkämpft, wurde jedoch schnell sinnlos, da die Grenze nach Spanien, die sie schützte, bald weiter südlich, über die Pyrenäen verlief. So präsentiert sie sich gut erhalten mit einer noch bewohnten Cité wird von einem doppelten Mauerring von 3 Kilometer Länge umschlossen. Hauptgebäude im Innern sind eine Burg mit Jugendherberge, eine Schule und eine Kirche.
Am Morgen passierten wir ein kurzes Narrowboat, das aus England mit dem LKW herbeigeschafft wurde. Eine schöne Erinnerung an unseren Mittelengland-Törn von 2012.
Das verstopfte Bugstrahlruder machte eine Anfahrt der Basis in Trèbes erforderlich, wo wir, es war Sonntag, jedoch niemenden fanden und per Telefon auf Homps verwiesen wurden. Trébes ist eine der rund 45 Gemeinden, die ihren Wein unter der Herkunftsbezeichnung Minervois AOC vermarkten darf. Der Rotwein, 90 Prozent Anteil - Weißwein nur 10 %, des Minervois fällt unter den Weinen des Languedoc-Roussillon durch seine Feinheit und Eleganz auf. Dennoch ist er von mediterranem Charakter. Sein natürlicher Alkoholgehalt muss mindestens 12 Vol.-% betragen. Er besitzt eine tiefe Farbe, kräftige Aromen und vollen Körper. Er ist mindestens fünf Jahre lagerfähig, gute Jahrgänge bauen im Keller auch noch länger aus.
In Schleuse 48 fiel Peter so unglücklich, dass sein Knie bedenklich anschwoll. Dank Gefrierfach waren immer kühlende Kompressen da, die das Malheur nach wenigen Tagen glücklicherweise vergessen liessen.
In Homps einer Basis vertröstete man uns auf einen Lift am späten Nachmittag, damit das Bugstrahlruder freigängig gemacht wird. Warten wollten wir nicht, aber Wasser wurde gebunkert und ein Bummel zum Supermarkt, der aber wegen Inventur geschlossen war, fand statt. Nach dem Mittagessen fuhren wir darum weiter.
Das verstopfte Bugstrahlruder machte eine Anfahrt der Basis in Trèbes erforderlich, wo wir, es war Sonntag, jedoch niemenden fanden und per Telefon auf Homps verwiesen wurden. Trébes ist eine der rund 45 Gemeinden, die ihren Wein unter der Herkunftsbezeichnung Minervois AOC vermarkten darf. Der Rotwein, 90 Prozent Anteil - Weißwein nur 10 %, des Minervois fällt unter den Weinen des Languedoc-Roussillon durch seine Feinheit und Eleganz auf. Dennoch ist er von mediterranem Charakter. Sein natürlicher Alkoholgehalt muss mindestens 12 Vol.-% betragen. Er besitzt eine tiefe Farbe, kräftige Aromen und vollen Körper. Er ist mindestens fünf Jahre lagerfähig, gute Jahrgänge bauen im Keller auch noch länger aus.
In Schleuse 48 fiel Peter so unglücklich, dass sein Knie bedenklich anschwoll. Dank Gefrierfach waren immer kühlende Kompressen da, die das Malheur nach wenigen Tagen glücklicherweise vergessen liessen.
In Homps einer Basis vertröstete man uns auf einen Lift am späten Nachmittag, damit das Bugstrahlruder freigängig gemacht wird. Warten wollten wir nicht, aber Wasser wurde gebunkert und ein Bummel zum Supermarkt, der aber wegen Inventur geschlossen war, fand statt. Nach dem Mittagessen fuhren wir darum weiter.
Nach wenigen Kilometern durchfuhren wir eine wunderschöne Allee voller Schirmplatanen und die Brücke von Roubia.
In Le Somail kamen unsere Frauen auf ihre Kosten, denn eine pitoresque römische Brücke, ein kleiner Gemischtwarenladen auf einem umgebauten Lastkahn und Weinhändler buhlten um einen Besuch. Wir kauften im Schiffsladen und bestellten für den nächsten Morgen Baguette und Croissants. Das Besondere war sicher die in allen Südfrankreichführern zu findende alte Römerbrücke, über die wir jeweils zu laufen hatten. Das war an dem Tag unser vierter Anlauf, um endlich Baguettes zu bekommen! |
Sehenswerte, mittelalterliche Orte, Katharerdörfer, Schlösser und Abteien zogen sich entlang unserer Route. Im Durchschnitt war alle 3,8 km eine Schleuse zu passieren. Die kürzeste Distanz zwischen zwei Schleusen betrug 105 m, an der Kanalbrücke über den Fresque begann die längste freie Staustufe mit 53,9 km zwischen Argens und der Schleusentreppe von Fonsérannes. Das kam uns zurecht, denn bei wiederlichen Winden und fehlendem Bugstrahlruder konnten wir so gemächlich und ohne Frust die Reise fortsetzen.
Alte Schleusen am Kanal haben einen ovalen Grundriss, so dass sie trotz schmaler Tore innen für nebeneinander liegende Schiffe breit genug sind. Darüber hinaus bieten die gebogenen Wände eine höhere Stabilität gegen die von außen auf die Mauern drückende Erdlast. Riquet entschied sich für diese Form, nachdem einige der ersten, mit geraden Wänden gemauerten Schleusen eingestürzt waren. Die in den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts an einigen Schleusen vorgenommenen betonierten Verlängerungen sind rechteckig. Jüngere Schleusen sind insgesamt rechteckig betoniert.
Eine, in allen Reiseführern beschriebene Schleuse, die von Aiguille, überraschte mit Holzfiguren und sich bewegenden Figuren aus Recycling-Schrott, mit denen der Eclusier in der Freizeit seinen Arbeitsplatz zur Freude aller Besucher verschönte. Natürlich nutzen wir die Einkaufsmöglichkeiten, wie Wein aus der Umgebung, Ansichtskarten, Honig, selbstgemachte Marmelade, Motivsteine, etc.
Der Hafen von Capestang bot alle Annehmlichkeiten, die man erwarten kann. Das malerische Städtchen mit seinen 3000 Einwohnern wird vom Fluss beherrscht und ist eine der wichtigen Etappen auf dem Canal du Midi. Weinkeller und Weingenossenschaften sowie Geschäfte warteten auf uns. Hier nahmen wir das Mittagessen ein und erbummelten uns den malerischen Ort.
Im französischen Olivenland, wir tuckerten an endlosen Olivenplantagen vorbei, ergab sich, es war Vorsaison, keine Ölmühlenbesichtigung.
Alte Schleusen am Kanal haben einen ovalen Grundriss, so dass sie trotz schmaler Tore innen für nebeneinander liegende Schiffe breit genug sind. Darüber hinaus bieten die gebogenen Wände eine höhere Stabilität gegen die von außen auf die Mauern drückende Erdlast. Riquet entschied sich für diese Form, nachdem einige der ersten, mit geraden Wänden gemauerten Schleusen eingestürzt waren. Die in den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts an einigen Schleusen vorgenommenen betonierten Verlängerungen sind rechteckig. Jüngere Schleusen sind insgesamt rechteckig betoniert.
Eine, in allen Reiseführern beschriebene Schleuse, die von Aiguille, überraschte mit Holzfiguren und sich bewegenden Figuren aus Recycling-Schrott, mit denen der Eclusier in der Freizeit seinen Arbeitsplatz zur Freude aller Besucher verschönte. Natürlich nutzen wir die Einkaufsmöglichkeiten, wie Wein aus der Umgebung, Ansichtskarten, Honig, selbstgemachte Marmelade, Motivsteine, etc.
Der Hafen von Capestang bot alle Annehmlichkeiten, die man erwarten kann. Das malerische Städtchen mit seinen 3000 Einwohnern wird vom Fluss beherrscht und ist eine der wichtigen Etappen auf dem Canal du Midi. Weinkeller und Weingenossenschaften sowie Geschäfte warteten auf uns. Hier nahmen wir das Mittagessen ein und erbummelten uns den malerischen Ort.
Im französischen Olivenland, wir tuckerten an endlosen Olivenplantagen vorbei, ergab sich, es war Vorsaison, keine Ölmühlenbesichtigung.
Die sich hinter Argens-Minervois befindende Schleuse Argens begrenzt die etwa 53 km lange schleusenlose Strecke des Kanals, die bis zu den nächsten besonderen Sehenswürdigkeiten reicht. Weinfelder über Weinfelder und Olivenplantagen zogen vorbei bevor wir den ersten schiffbaren Tunnel der Welt von Malpas, nahe Columbiers, mit 172m Länge durchfuhren. Da wir schon kilometerlang durch massiven Fels in den beiden Tunnel vor Arzviller fuhren, das war 2008, war das eine schnelle Kanalepisode.
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Dann folgte, nach Übernachtung und abendlicher Besichtigung, am nächsten Morgen ein technisches Highlight. Die Abfahrt durch die sechsstufige (ursprünglich achtsstufige) Schleusentreppe von Fonsérannes bei Béziers, der größten Frankreichs, in der die Schiffe in sechs Etappen um 21,5 Meter auf 312 m Länge gehoben bzw. gesenkt werden. Die Durchfahrt dauert bergwärts rund 45, talwärts 30 Minuten, wobei wechselweise zeitlich begrenzt nur hinauf oder nur hinunter geschleust wird.
Nebenan war der gleich bei der Eröffnung versagende gigantische und auf Rädern fahrende Schrägaufzug zu sehen, der nie zum Einsatz kam.
Nebenan war der gleich bei der Eröffnung versagende gigantische und auf Rädern fahrende Schrägaufzug zu sehen, der nie zum Einsatz kam.
In der ruhigen Vorsaison bleibt Zeit für ein Schwätzchen, das Bewundern von bezaubernden Gartenanlagen der Schleusenfamilien oder um beim Schleusenchef Leckereien aus der Region einzukaufen. Oft wird eigener Honig, Gemüse oder selbstgebackenes Brot angeboten.
In Béziers, der Weinhauptstadt, besichtigen wir die gotische Kathedrale St. Nazaire mit Blick auf die Schleusentreppe. Der Stadtbummel, teilweise ging´s steil auf Hügel, und die Einkehr in ein Bistro mit leckerer Tarte im Angebot rundeten den Tag ab. Hier wüteten die Kreuzritter und schlachteten an einem Tag 7.000 vermeintliche Ketzer ab. Wir jedoch fuhren entlang der typisch medeteranen Landschaft im Schatten der Platanen das Bassin de Thau an. |
In Woche 2 tuckerten wir ca. 130 Kilometer durch lauter Naturschönheit und queren von fünf Etangs mitten hinein in das sonnendurchflutete Deltagebiet der Camargue.
Ausgedehnte Salzwasserlagunen führen von Port-Cassafières vorbei an goldenen Sandstränden, weitläufigen Schilfgürteln mit rosa Flamingos, immer die Mittelmeerküste entlang und das alles bei schon angesommerten Temperaturen um 20 bis 22°C.
Schon die Römer kreuzten diese Gewässer, gefolgt von Mauren und Kreuzrittern, die auch die jahrhundertealten Verteidigungsanlagen und die malerische Altstadt von Agde mit den engen Gassen heimsuchten.
Spätestens hier, ohne Schattenschutz der Platanen, brennt einem erbarmungslos die Sonne auf´s Haupt. Wie gut, dass ich Sonnenschutzcreme mit SSF 50 für die Glatze dabei hatte!
Ausgedehnte Salzwasserlagunen führen von Port-Cassafières vorbei an goldenen Sandstränden, weitläufigen Schilfgürteln mit rosa Flamingos, immer die Mittelmeerküste entlang und das alles bei schon angesommerten Temperaturen um 20 bis 22°C.
Schon die Römer kreuzten diese Gewässer, gefolgt von Mauren und Kreuzrittern, die auch die jahrhundertealten Verteidigungsanlagen und die malerische Altstadt von Agde mit den engen Gassen heimsuchten.
Spätestens hier, ohne Schattenschutz der Platanen, brennt einem erbarmungslos die Sonne auf´s Haupt. Wie gut, dass ich Sonnenschutzcreme mit SSF 50 für die Glatze dabei hatte!
Die schnell wachsende Großgemeinde Agde besteht aus der historischen Festungsstadt Agde, dem Mündungsort Le Grau d´Agde und der jüngsten Urbanisation Le Cap d´Agde. Zur Zeit der Etablierung Agdes als Handelsplatz, zirka 500 Jahre vor Christus, lag die Stadt am Meer. Durch die Verlandung liegt der Ort Agde heute aber fast vier Kilometer landeinwärts. Ab den 1960er Jahren wurde dann südlich von Agde das stadtplanerisch vorangetriebene Touristenzentrum Cap d’Agde errichtet, so dass die Stadt heute wieder am Meer liegt. Neben den touristischen Einrichtungen und ausgedehnten Wohngebieten gibt es dort ein FKK-Stadtviertel mit eigenem Sporthafen. Den wir unbedingt ansteuern wollten, was ich uns aus Zeitgründen nicht gönnte. Ein Hafen voller Nackter, das hätten wir voyeuristisch ausexperimentieren und pixelmäßig festgehalten, wären gar dageblieben, wer weiß?
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Jedenfalls querten wir den Fluss Hérault und fanden ein lauschiges Plätzchen für die Nacht. Leider war der Weg in die mittelalterliche Altstadt, wenn auch durch moderigen Wald, lang, weshalb wir nur den erlebenswerten Kern der Stadt besichtigten, weil wir ja auch wieder, es regnete zudem, zurück mussten.
Später befuhren wir den 19 km langen Étang de Thau, eine 7 km breite Mittelmeerlagune, entlang der Austernbänke, und nahmen auf unserem Sonnendeck ein Bräunungsbad. Die Überfahrt war windig bei aufgewühlter See, das Spritzwasser liess die Augen tränen.
In Marsaillan, einem kleinen Städtchen, das wir zuerst ansteuerten, wurde gemittagt bei Lachsfilet mit Brokoli und Schokoladenpudding. Für den Abend liefen wir aus bei diesmal recht grenzwertiger See und teilweise Starkwindboen, die das salzige Meerwasser auf den Lippen und Gesicht schmecken liessen. Nach stürmischer Überfahrt mit schwer auzumachenden Tonnen, fanden wir, die Anfahrt zog sich gegen den Starkwind endlos hin, die Hafeneinfahrt von Méze und hatten wegen der Seitenwinds Anlegeprobleme, fanden dann einen geeigneten Platz für die Nacht, wo wir aber vertrieben wurden. Mit Hilfe zweier Segler schließlich gelang es dann heckwärts mit Strom- und Wasseranschluss festzumachen und im geschützten Hafen vom Meze zu übernachten. |
Wie mag es hier zur Hauptsison mit weniger erfahrenen Hausbootkapitänen auf Zeit zugehen, wir wollten uns das nicht vorstellen.
In der stillen Vorsaison fanden wir ein beschauliches Städtchen, einen Markt, auch Trödel und waren, eingezwängt zwischen Fischern und Segelyachten, echte Boaties auf Seetörn. Am Morgen, erneut vom Kapitän mit frischem Baguette und Croissants versorgt, brachen wir auf. Zuvor jedoch wurden die Pyrenäen, aufgrund der Wetterlage zum Greifen nah, pixelmäßig herangezoomt.
In der stillen Vorsaison fanden wir ein beschauliches Städtchen, einen Markt, auch Trödel und waren, eingezwängt zwischen Fischern und Segelyachten, echte Boaties auf Seetörn. Am Morgen, erneut vom Kapitän mit frischem Baguette und Croissants versorgt, brachen wir auf. Zuvor jedoch wurden die Pyrenäen, aufgrund der Wetterlage zum Greifen nah, pixelmäßig herangezoomt.
Es folgte eine, auch hier immer entlang der Austerbänke führende und weniger stürmische Überfahrt nach Sète. Um nur ja nicht auf Grund zu laufen, richeten wir uns trotz des Tiefgangs von weniger als einem Meter streng nach den vielen Tonnen.
Bald passierten wir, jetzt windgeschützt, Sete und genossen am Folgetag dessen maritimes Flair, schauten uns das Treiben der Sardinen- und Thunfischkutter an und sehnsüchtig der Fähre nach Marokko hinterher, die, in die untergehende Sonne hineinfahrend, das afrikanische Tanger ansteuert.
Nach Durchfahrt des größten Étangs, die Einfahrt mit Straßen- und Eisenbahnhubbrücken gelang trotz Telefonat nicht, machten wir weisungsgemäß im benachbarten Frontignan für Nacht und morgigige Besichtigung fest.
Das gefiel sehr. Wir fanden einen Nettomarkt außerhalb der Stadt und schleppten alles in diversen Rucksäcken quer durch die Stadt zum Liegeplatz.
Im Umland der 23.000 Einwohner zählenden Raffineriestadt Frontignan hat der Weinbau große Bedeutung. In Frontignan wird ausschließlich Muscat angebaut, aus dem der fruchtig-würzige Süßwein Muscat de Frontignan gekeltert wird, den wir uns im 5-Liter-Pack nach Verkostung in einer Weinkellerei kauften. Das war wirklich mit großem Abstand der leckerste Wein auf dem Törn. Das entdeckten auch die Frauen, weshalb wir Männer auf Rosé abgeschoben wurden. Zum Spargeldinner allerdings durften wir dann wieder vom edlen Traubenelixier mittrinken.
Der Clou, Strom und Wasser gab´s dort erst ab 1. Mai, weshalb wir einen Mann mit Grundstück in der Nähe unseres Liegeplatzes ansprachen. Der Lohn: Das teuerste Trinkwasser unseres Lebens. Das Auffüllen unseres Tanks liess er sich mit 40 Euro vergolden!!! In Worten: 1 ccm für 40 Euro, statt erwarteter 3 oder 5 Euro!
Abends, bei lauer Brise auf dem Oberdeck sitzend gab es ein Käsefondue mit dem Muskadet der Region, wobei lautstark fünf Boote mit italienischen Jugendlichen, die für die Nacht vor uns lagen, Stimmung und Leben garantierten, das Leben pulsierte.
Am nächsten Morgen, gleich beim Öffnen der Hubbrücke fuhren die 50 Italiener weiter, während wir zum Bahnhof aufbrachen. Der Tag gehörte uns und Sete. Wir erbummelten Segel- und riesigen Fischhafen mit waren Giganten der Hochseefischerei, das Zentrum, kehrten in stimmiger Hafenatmosphäre ein in ein Restaurant, wo wir knoblauchlastige "Moules avec Frites" und Weißwein zu uns nahmen. Köstlich, leider recht klein die Muscheln und so garnicht mit den Monstern des Vorjahres im französischen Dunquerke, beim Norseetörn, zu vergleichen.
Bald passierten wir, jetzt windgeschützt, Sete und genossen am Folgetag dessen maritimes Flair, schauten uns das Treiben der Sardinen- und Thunfischkutter an und sehnsüchtig der Fähre nach Marokko hinterher, die, in die untergehende Sonne hineinfahrend, das afrikanische Tanger ansteuert.
Nach Durchfahrt des größten Étangs, die Einfahrt mit Straßen- und Eisenbahnhubbrücken gelang trotz Telefonat nicht, machten wir weisungsgemäß im benachbarten Frontignan für Nacht und morgigige Besichtigung fest.
Das gefiel sehr. Wir fanden einen Nettomarkt außerhalb der Stadt und schleppten alles in diversen Rucksäcken quer durch die Stadt zum Liegeplatz.
Im Umland der 23.000 Einwohner zählenden Raffineriestadt Frontignan hat der Weinbau große Bedeutung. In Frontignan wird ausschließlich Muscat angebaut, aus dem der fruchtig-würzige Süßwein Muscat de Frontignan gekeltert wird, den wir uns im 5-Liter-Pack nach Verkostung in einer Weinkellerei kauften. Das war wirklich mit großem Abstand der leckerste Wein auf dem Törn. Das entdeckten auch die Frauen, weshalb wir Männer auf Rosé abgeschoben wurden. Zum Spargeldinner allerdings durften wir dann wieder vom edlen Traubenelixier mittrinken.
Der Clou, Strom und Wasser gab´s dort erst ab 1. Mai, weshalb wir einen Mann mit Grundstück in der Nähe unseres Liegeplatzes ansprachen. Der Lohn: Das teuerste Trinkwasser unseres Lebens. Das Auffüllen unseres Tanks liess er sich mit 40 Euro vergolden!!! In Worten: 1 ccm für 40 Euro, statt erwarteter 3 oder 5 Euro!
Abends, bei lauer Brise auf dem Oberdeck sitzend gab es ein Käsefondue mit dem Muskadet der Region, wobei lautstark fünf Boote mit italienischen Jugendlichen, die für die Nacht vor uns lagen, Stimmung und Leben garantierten, das Leben pulsierte.
Am nächsten Morgen, gleich beim Öffnen der Hubbrücke fuhren die 50 Italiener weiter, während wir zum Bahnhof aufbrachen. Der Tag gehörte uns und Sete. Wir erbummelten Segel- und riesigen Fischhafen mit waren Giganten der Hochseefischerei, das Zentrum, kehrten in stimmiger Hafenatmosphäre ein in ein Restaurant, wo wir knoblauchlastige "Moules avec Frites" und Weißwein zu uns nahmen. Köstlich, leider recht klein die Muscheln und so garnicht mit den Monstern des Vorjahres im französischen Dunquerke, beim Norseetörn, zu vergleichen.
Die Hafenstadt Sète geht auf 1100 vor Christus, der Bronzezeit, zurück und liegt am Mittelmeer auf einer schmalen Landzunge zwischen dem Mittelmeer und der 18 km langen Lagune „Bassin de Thau”. Erst der Sonnenkönig Ludwig XIV ließ Mole und Hafen ausbauen. Der Hafen Sete bedient unter anderem die Fischerei mit Sardinen, Makrelen und Thunfisch. Sete, das kleine Marseille, ist der wichtigste französische Fischereihafen am Mittelmeer und nach Marseille der zweitgrößte.
Die morgendliche Heimkehr der Fischkutter, die von zahllosen Möven begleitet werden, geben dabei ein täglich einzigartiges Bild ab. Die Hälfte der auf dem Frischmarkt versteigerten 10.000 Tonnen Fische im Jahr (Fischauktionshalle am „Vieux Port”, dem „Alten Hafen”) werden in die Nachbarländer Spanien und Italien verkauft. |
Der Hafen dient überdies dem Export vom Wein und dem Fährverkehr nach Nordafrika.
Sète ist praktisch von allen Seiten von Wasser umgeben und wird deswegen auch als „Klein-Venedig des Languedoc” bezeichnet. Das Zentrum der Stadt ist der Canal Royal (Königskanal), an dem viele Souvenirläden und Restaurants liegen. Stilistisch ist die Stadt eine Mischung mediterraner Stile mit deutlichem italienischen Akzent.
Sète hat zwölf Brücken, davon fünf Hebebrücken, die nur 2 x am Tag für die Schifffahrt geöffnet werden! Wie gut, dass wir unser Schiff, unabhängig von Öffnungszeiten auf dem "Canal du Rhone á Séte" in Frontignan wussten, den wir von nun an befuhren. Das Quartier „Haut”, das sich am Stadthügel entlangzieht, hat bis heute seinen malerischen Charme behalten. Der 183 Meter hohe Stadthügel Mont Saint-Clair bietet - bei klarer Sicht am südlichen Stadtrand vom Gipfel aus in alle Himmelsrichtungen - Panoramaaussichten über die Gewässer. Aus Zeitgründen verzichteten wir auf den Besuch oben, der mit einem Taxi möglich gewesen wäre. Der Hafen besteht seit Juli 1666, der Patron von Hafen und Stadt ist Ludwig IX., dessen Heiligsprechung 1297 stattfand.
Um den Étang de Thau, den wir als ersten von vier am Vortag befuhren, haben sich im Laufe der Geschichte Fischer- und Winzerdörfer angesiedelt. Zum Meer ist er durch eine schmale Nehrung abgegrenzt.
Montpellier ist eine große landseitige Stadt mit über 250.000 Einwohnern. Sie gilt als die avantgardistischste Stadt Frankreichs, weil alles neu und sauber ist. Nur einige spektakuläre Neubauten und die vier Straßenbahnlinien sind erwähnenswert. Nö, den Ausflug dahin schenkten wir uns!
Unterwegs auf dem Canal du Rhone á Sète zur Camargue passieren wir Palavas-les-Flots, dessen 45 Meter hoher Wasserturm heute ein Kongresszentrum birgt. Dort unternahmen wir einen Spaziergang durchs Hafenviertel und tauchten unsere Füße erstmalig ins echte Salzwasser, das aber zuerst recht kühl war. In der Ferne grüßte Port Grimaud, die Kunststadt mit Anlegeplätzen für jeden Bewohner. Wir bunkertem im Wohnmobilpark Wasser und genossen das maritime Ambiente des bereits quirligen Urlaubsortes.
Sète ist praktisch von allen Seiten von Wasser umgeben und wird deswegen auch als „Klein-Venedig des Languedoc” bezeichnet. Das Zentrum der Stadt ist der Canal Royal (Königskanal), an dem viele Souvenirläden und Restaurants liegen. Stilistisch ist die Stadt eine Mischung mediterraner Stile mit deutlichem italienischen Akzent.
Sète hat zwölf Brücken, davon fünf Hebebrücken, die nur 2 x am Tag für die Schifffahrt geöffnet werden! Wie gut, dass wir unser Schiff, unabhängig von Öffnungszeiten auf dem "Canal du Rhone á Séte" in Frontignan wussten, den wir von nun an befuhren. Das Quartier „Haut”, das sich am Stadthügel entlangzieht, hat bis heute seinen malerischen Charme behalten. Der 183 Meter hohe Stadthügel Mont Saint-Clair bietet - bei klarer Sicht am südlichen Stadtrand vom Gipfel aus in alle Himmelsrichtungen - Panoramaaussichten über die Gewässer. Aus Zeitgründen verzichteten wir auf den Besuch oben, der mit einem Taxi möglich gewesen wäre. Der Hafen besteht seit Juli 1666, der Patron von Hafen und Stadt ist Ludwig IX., dessen Heiligsprechung 1297 stattfand.
Um den Étang de Thau, den wir als ersten von vier am Vortag befuhren, haben sich im Laufe der Geschichte Fischer- und Winzerdörfer angesiedelt. Zum Meer ist er durch eine schmale Nehrung abgegrenzt.
Montpellier ist eine große landseitige Stadt mit über 250.000 Einwohnern. Sie gilt als die avantgardistischste Stadt Frankreichs, weil alles neu und sauber ist. Nur einige spektakuläre Neubauten und die vier Straßenbahnlinien sind erwähnenswert. Nö, den Ausflug dahin schenkten wir uns!
Unterwegs auf dem Canal du Rhone á Sète zur Camargue passieren wir Palavas-les-Flots, dessen 45 Meter hoher Wasserturm heute ein Kongresszentrum birgt. Dort unternahmen wir einen Spaziergang durchs Hafenviertel und tauchten unsere Füße erstmalig ins echte Salzwasser, das aber zuerst recht kühl war. In der Ferne grüßte Port Grimaud, die Kunststadt mit Anlegeplätzen für jeden Bewohner. Wir bunkertem im Wohnmobilpark Wasser und genossen das maritime Ambiente des bereits quirligen Urlaubsortes.
Aigues-Mortes war bis zum 16. Jahrhundert einer der bedeutend- sten Verkehrsknotenpunkte der französischen Mittelmeerküste. Von hier, dem Miltärhafen von König Ludwig IX. segelten Kreuzfahrer zum sechsten und siebten Kreuzzug.
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Später zwitscherten mehr als 400 Vogelarten, die in
den Sümpfen leben, einschließlich rosa Flamingos, die ein Ballett zu
tanzen schienen. Halbwilde Stiere und weiße Pferde weideten auf saftigen
Wiesen, von denen wir auf der Fahrt viele sahen. Reisfelder so
weit das das Auge reichte, Stimmung pur!
Zur Nacht gaben wir einem Naturliegeplatz den Vorzug, den wir uns mit Engländern aus Stratford upon Avon teilten, denen wir von unserem Besuch in der Shakespearestadt vor zwei Jahren mit unserem 21-Meter-Narrowboat berichteteten. Der letzte Höhepunkt vor St. Gilles und Nimes war die alte Festungsstadt Aigues-Mortes. |
1240 hat Ludwig der Heilige das Gebiet erworben und 1248 angefangen, die Stadt als Festungsviereck mit umlaufendem Wehrgang und 10 Stadttoren errichten. Er brauchte unbedingt einen Mittelmeerhafen, der auf königlichem Gebiet lag. Bis in das 13. Jh. hinein besaß der französische König kein Land in Süd-Frankreich. Diese Grundform ist heute noch erhalten.
Bis zum 14. Jh. blühte hier der Handel – was ja nicht lange war, denn die Stadt war Ende des 13. Jhs. erst fertig geworden –, dann begann das Meer, sich zurückzuziehen. Von da an konzentrierten sich die Bewohner statt auf den Handel auf den Weinbau und die Salinen. Salz war im Mittelalter überaus wichtig. Venedig hat stets viel Wert auf seine Monopolstellung im Salzhandel gelegt. Salz galt damals weniger als Gewürz, sondern als Konservierungsmittel von Nahrung. Noch heute wird außerhalb der Stadtmauern in den offenen Salzbecken, siehe großes Foto oben, intensiv Salz, insbesondere das berühmte Fleur de Sel, abgeschöpft. Die riesigen Salzhalden waren beim Spaziergang zu sehen.
Bis zum 14. Jh. blühte hier der Handel – was ja nicht lange war, denn die Stadt war Ende des 13. Jhs. erst fertig geworden –, dann begann das Meer, sich zurückzuziehen. Von da an konzentrierten sich die Bewohner statt auf den Handel auf den Weinbau und die Salinen. Salz war im Mittelalter überaus wichtig. Venedig hat stets viel Wert auf seine Monopolstellung im Salzhandel gelegt. Salz galt damals weniger als Gewürz, sondern als Konservierungsmittel von Nahrung. Noch heute wird außerhalb der Stadtmauern in den offenen Salzbecken, siehe großes Foto oben, intensiv Salz, insbesondere das berühmte Fleur de Sel, abgeschöpft. Die riesigen Salzhalden waren beim Spaziergang zu sehen.
Aigues-Mortes steuerten wir auf Sicht an, versteuern ging nicht, denn das alte Staatsgefängnis Constance von 1600, ein wuchtiger und fensterloser Turm mit meterdicken Mauern kann keiner verfehlen. Direkt unterhalb fanden wir einen günstig gelegenen Liegeplatz, der auch hier 37 Euro die Nacht kostete. Von hier aus war es fußläufig möglich, nach Kaffee und Gebäck, Lebensmittelvorräte zu ergänzen und die alte und überschaubare Festungsstadt zu erbummeln.
Das Wetter war so schön, dass wir auch am Folgetag, erneut war es der Schiffsführer, der wieder frischgebackene Köstlichkeiten für´s Frühstück besorgte, zu einem zweiten Aigues-Mortes-Bummel aufbrachen, nicht zuletzt auch um Mitbringsel einzukaufen. |
Was dann in Gallician folgte, war einer der ruhigsten Nachtliegplätze der letzten zwei Wochen. Gleich nach Festmachen mit Heringen an der Uferböschung, mitten in der Carmargue, ging´s zum Einkauf und Peter lud uns im Dorf ein zu einem Ricard, dem dort getrunkenen Vorzugspastis. Dabei lernten wir in tiefstem Frankreich ein Ehepaar aus New Zealand kennen, das mit den Söhnen auf Europatrip war. Der Jüngste, siehe Foto, begleitete uns zurück zum Schiff und hieß Bayne, so, wie seine Mutter mit Nachnamen vor der Heirat. Wieder gab es ein oppulentes Dinner auf dem Oberdeck, ein Leben wie Gott in Frankreich! Die sternenklare Nacht, es gab nicht eine ablenkende Lichtquelle, war bei zunehmendem Mond mit der Milchstraße ein echter Hingucker.
Nach, wie die Erfahrung vergangener Abenteuertörns lehrt, wunderschönen Tagen und mit Gourmetbäuchen bestückt, erreichten wir St. Gilles mit seiner großartigen Abteikirche, dessen Gründer der heilige Ägidius war. Wir kamen zu spät, konnten gerade noch rein, ehe wir hinauskomplimentiert wurden. und auf den Folgetag verwiesen wurden, den hatten wir jedoch schon für Nimes verplant. Jedenfalls endete die zweite Etappe am Donnerstagabend mit einem letzten Einkauf und einer Dorfbesichtigung. Das letzte Mal auch wurde Wasser gebunkert, schade, aber alles hat einmal ein Ende.
Apropos Gourmetbäuche: Complete & Shape müssen in den 14 Tagen daheim im Schrank bleiben, basta! Danach ist Schönheit meines Superluxusbodies weder Thema, unterwegs - vive la cuisine francaise - nicht!
Nach, wie die Erfahrung vergangener Abenteuertörns lehrt, wunderschönen Tagen und mit Gourmetbäuchen bestückt, erreichten wir St. Gilles mit seiner großartigen Abteikirche, dessen Gründer der heilige Ägidius war. Wir kamen zu spät, konnten gerade noch rein, ehe wir hinauskomplimentiert wurden. und auf den Folgetag verwiesen wurden, den hatten wir jedoch schon für Nimes verplant. Jedenfalls endete die zweite Etappe am Donnerstagabend mit einem letzten Einkauf und einer Dorfbesichtigung. Das letzte Mal auch wurde Wasser gebunkert, schade, aber alles hat einmal ein Ende.
Apropos Gourmetbäuche: Complete & Shape müssen in den 14 Tagen daheim im Schrank bleiben, basta! Danach ist Schönheit meines Superluxusbodies weder Thema, unterwegs - vive la cuisine francaise - nicht!
Nur noch 40 Kanalkilometer hin zur Rhone trennten uns von unserer Schiffsübergabestation in St. Gilles.
Da die Zeitplanung aufging erwanderten wir Nimes nach Anfahrt mit dem kostenlosen Überlandbus, der uns die Gegend näherbrachte. Wir kamen am Bahnhof an und kauften uns Tickets für die über 2000 Jahre alte Arena, das Maison Carré mit dem tollen Film über die Geschichte von vor Christus bis heute und den Tour Magne. Nimes hieß bei den Kelten „Heiligtum, Tempel“ und war Hauptstadt der römischen Provinz mit damals schon 25.000 Einwohnern. Heute steht Nimes mit seinen 130.000 Einwohnern als Beispiel für die Blütezeit der gallorömischen Kultur.
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Aus dieser Zeit stammt der bis heute erhaltene
Tour Magne, der „Großer Turm“, der dann von den Römern, welche die
Stadt im 1. Jahrhundert v. Chr. in ihre Provinz, zum Teil ihrer sieben
Kilometer langen Stadtbefestigung gemacht wurde. Von der damaligen
Stellung zeugen erhaltene Baudenkmäler wie das Amphitheater und der
Dianatempel, die wir alle besuchten. Schön alleine schon das Erwandern der Stadt durch platanenenbewehrte Alleen mit begleitenden Gewässern, Parks mit Fischseen und viel Ansehenswertem. Boulespieler kämpften um jeden Zentiimeter um die Gegner auszustechen, alles vom Feinsten und wie erwartet.
Nach über vierhundert gezählten Stufen klapperte nach dem Tour Magne mein rechtes Knie, aber jeder Meter in Nimes war den Weg wert!
Zurück ging´s wieder, diesmal bezahlten wir im Bus, am Flughafen vorbei und wir beschlossen, statt eines Taxis am morgigen Abreisetag auch den günstigen Bus zu nutzen, der um 10.41 Uhr St. Gilles am Samstag verlies.
Vorher aber wurde, damit der Kopf nicht zu sehr belastet war, auf Ewald´s Geburtstag, Helga war spendabel, vorgetrunken und ein feines Abschiedsgericht in dem hübschen Hafen der Basis gegnommen.
Für Van Gogh-Fans noch anzumerken, dass wir nur lausige 15 Kilometer von "seiner" Brücke bei Langlois/Arles entfernt waren. Da die jeder weltweit von seinem Gemälde kennt, sie zudem oft erneuert wurde, war das kein Anziehungsziel für uns, wie wir auch aus Zeitgründen auf den nahen Pont du Gard verzichteten.
Nach über vierhundert gezählten Stufen klapperte nach dem Tour Magne mein rechtes Knie, aber jeder Meter in Nimes war den Weg wert!
Zurück ging´s wieder, diesmal bezahlten wir im Bus, am Flughafen vorbei und wir beschlossen, statt eines Taxis am morgigen Abreisetag auch den günstigen Bus zu nutzen, der um 10.41 Uhr St. Gilles am Samstag verlies.
Vorher aber wurde, damit der Kopf nicht zu sehr belastet war, auf Ewald´s Geburtstag, Helga war spendabel, vorgetrunken und ein feines Abschiedsgericht in dem hübschen Hafen der Basis gegnommen.
Für Van Gogh-Fans noch anzumerken, dass wir nur lausige 15 Kilometer von "seiner" Brücke bei Langlois/Arles entfernt waren. Da die jeder weltweit von seinem Gemälde kennt, sie zudem oft erneuert wurde, war das kein Anziehungsziel für uns, wie wir auch aus Zeitgründen auf den nahen Pont du Gard verzichteten.
Am Samstag, nach einem Edelgeburtstagsfrühstück für Ewald und der beanstandungsfreien Rückgabe unseres gereinigten Hausbootes wurde noch das obligatorische Abschiedsfoto geschossen.
Am Bahnhof in Nimes angekommen wurde Baguettes gekauft und mit Wurst und Käse ein Mittagsmahl auf dem Bahnhofsvorplatz gegessen. Pünktlich um 14.53 Uhr fuhr unser TGV ein. Wir saßen 1. Klasse und genossen die drei Stunden mit dem doppelstöckigem TGV-Hochgeschwindigkeitszug nach Paris zum Gare de Lyon.
Paris hat an der Peripherie verschiedene Bahnhöfe, die für die Himmelsrichtungen zuständig sind. So hatten wir über zwei Stunden Zeit für den Wechsel nach Paris Est. Wir nahmen bequemerweise ein Groß-Taxi. Hier, wo die Züge ostwärts nach Aachen und Köln sowie Brüssel und Amsterdam losfahren, wartete später der Nachtzug nach Berlin, der uns durch die Nacht schaukelte, wobei an Schlaf nicht zu denken war.
Am Folgetag, Sonntag, dem 13. März, um 9.00 Uhr, fuhren wir ermüdet und geschafft Berlin-Hauptbahnhof an.
Nach einem gemeinsamen Frühstück trennen sich unsere Wege und jeder schaute spätestens am Abend sein Zuhause zu erreichen.
Am Bahnhof in Nimes angekommen wurde Baguettes gekauft und mit Wurst und Käse ein Mittagsmahl auf dem Bahnhofsvorplatz gegessen. Pünktlich um 14.53 Uhr fuhr unser TGV ein. Wir saßen 1. Klasse und genossen die drei Stunden mit dem doppelstöckigem TGV-Hochgeschwindigkeitszug nach Paris zum Gare de Lyon.
Paris hat an der Peripherie verschiedene Bahnhöfe, die für die Himmelsrichtungen zuständig sind. So hatten wir über zwei Stunden Zeit für den Wechsel nach Paris Est. Wir nahmen bequemerweise ein Groß-Taxi. Hier, wo die Züge ostwärts nach Aachen und Köln sowie Brüssel und Amsterdam losfahren, wartete später der Nachtzug nach Berlin, der uns durch die Nacht schaukelte, wobei an Schlaf nicht zu denken war.
Am Folgetag, Sonntag, dem 13. März, um 9.00 Uhr, fuhren wir ermüdet und geschafft Berlin-Hauptbahnhof an.
Nach einem gemeinsamen Frühstück trennen sich unsere Wege und jeder schaute spätestens am Abend sein Zuhause zu erreichen.